Google-Milliardenstrafe könnte für die EU teuer werden
Die EU-Kommission hat Google wegen Wettbewerbsverstößen im Online-Werbegeschäft zu einer Rekordstrafe von 2,95 Milliarden Euro verdonnert. Google hätte seine eigenen Werbedienste bevorzugt und damit Konkurrenzunternehmen benachteiligt, so der Vorwurf. Die EU sieht in diesem Geschäftsmodell einen klaren Interessenkonflikt zwischen Googles eigener Werbevermarktung und der Vermittlung zwischen Werbetreibenden und Anbietern von Werbeflächen.
Google bezeichnete die Entscheidung als ungerechtfertigt und kündigte Berufung an. Der Konzern warnte, die geforderten Änderungen könnten „Tausenden europäischen Unternehmen schaden“ und argumentierte, dass es mehr Alternativen für Werbedienste gebe als je zuvor. Doch die Strafe löste jetzt auch politische Reaktionen aus: US-Präsident Donald Trump kritisierte das Urteil scharf und drohte mit neuen Zöllen auf EU-Waren, sollte die EU weiterhin US-Konzerne bestrafen. Konkret könnte eine Untersuchung nach Artikel 301 des US-Handelsrechts folgen, der Zölle bei unlauteren Handelspraktiken erlaubt.
Trumps Drohung fällt in eine Zeit gespannter Handelsbeziehungen, schließlich wurde erst im Juli 2025 eine neue Handelsvereinbarung zwischen den USA und der EU getroffen, die unter anderem einen generellen US-Zoll von 15 Prozent für europäische Waren vorsieht.