Valve will PC-Gaming auf ARM-Plattform bringen

Valve betreibt mittlerweile nicht mehr nur eine GamingInternet-Vertriebsplattform und entwickelt neue Hardware, sondern das Unternehmen baut gerade still und leise die technischen Grundlagen für ein weit größeres Ziel auf. Windows-PC-Spiele könnten dadurch künftig auf nahezu jedem ARM-Gerät laufen. Was heute mit Steam Machine und Steam Frame beginnt, könnte morgen auf Smartphones, Tablets und ultrakompakten Laptops ausgeweitet werden.

Der Schlüssel dazu liegt nicht in einer einzelnen Konsole, sondern in einem ganzen Stapel von Open-Source-Technologien. Proton, das schon den Steam Deck befähigt, Windows-Titel unter Linux auszuführen, wird durch den Emulator Fex ergänzt. Dieser übersetzt x86-Code in Arm-befehle und sorgt dafür, dass viele PC-Spiele ohne Portierung auf Linux-basierte ARM-Geräte gelangen. Valve finanziert seit Jahren den Großteil dieser Entwicklung – Proton, Wine und vor allem Fex – und hat das ARM-Projekt bereits 2016 angestoßen.

Spiele sollen dadurch zukünftig unabhängig von der jeweiligen Hardwarearchitektur funktionieren, ohne dass Entwickler wertvolle Zeit in Portierungen stecken müssen. Laut Valve eröffnet Arm gerade im unteren Leistungs- und Preisbereich immer attraktivere Möglichkeiten, etwa für Handhelds, kompakte stromsparende Laptops oder sogar Desktops mit System-on-Chip-Designs. SteamOS selbst bleibt dabei ein einheitliches Betriebssystem, das je nach Gerät nur andere Komponenten aktiviert. Für ARM gibt es eine eigene Proton-Version, die Fex integriert und den Übergang zwischen emuliertem Spielcode und nativen ARM-Bibliotheken möglichst effizient gestaltet.

Ob Valve selbst ein Steam-Phone bauen will, lässt das Unternehmen bislang offen, denn der Fokus liege aktuell auf Wohnzimmer, Desktop und Handhelds. Doch da alle Bausteine offen entwickelt werden, kann die Industrie bereits heute darauf zugreifen und die ersten Titel laufen schon jetzt auf ARM-Smartphones. Während die Steam Machine aktuell viel Aufmerksamkeit bekommt, entsteht im Hintergrund bereits etwas viel Größeres. Valve möchte offenbar eine Zukunft ermöglichen, in der PC-Spiele auf nahezu jedem Gerät funktionieren und das sogar ganz ohne aufwendigen Portierungsaufwand für Entwickler.




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(Bild: Valve Corporation)
Datum:
03.12.2025, 13:44 Uhr
Autor:
Stefan Kröll
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