Starlink: Täglich könnten bis zu fünf Satelliten auf die Erde fallen

Das Satelliteninternetprojekt Starlink von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX wächst rasant, denn fast 10.000 Satelliten umkreisen bereits die Erde, täglich verglühen davon im Schnitt bereits ein bis zwei in der Atmosphäre. Laut Prognosen des Astrophysikers Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics dürfte diese Zahl in den kommenden Jahren auf bis zu fünf Abstürze pro Tag steigen – vor allem, wenn weitere Megakonstellationen wie die von Amazon oder China hinzukommen oder das Starlink-Programm noch weiter ausgeweitet wird.

Ein Starlink-Satellit bleibt im Durchschnitt etwa fünf Jahre im All, bevor er – meist wegen Treibstoffmangel oder technischer Defekte – aus der Umlaufbahn gebracht wird. Je nach Zustand erfolgt der Wiedereintritt kontrolliert oder ungeplant, wobei die Satelliten durch die Reibung in der Atmosphäre größtenteils verglühen. Bis heute hat McDowell mehr als 1300 Starlink-Satelliten dokumentiert, die auf diese Weise entsorgt wurden.

Doch die zunehmende Zahl solcher Abstürze wirft Fragen auf, neben dem Risiko einer unkontrollierten Kettenreaktion im Orbit, dem sogenannten Kessler-Syndrom, bei dem Trümmerteile neue Kollisionen auslösen, sind auch die Auswirkungen auf die Erdatmosphäre unklar. Forschende warnen, dass durch das Verglühen der Satelliten künftig tausende Tonnen Aluminiumoxid in die Atmosphäre gelangen könnten. Das könnte langfristig die Ozonschicht beeinträchtigen und die obere Atmosphäre leicht erwärmen. Trotz dieser Risiken fehlt bislang aber ein international abgestimmtes Vorgehen für den Umgang mit der wachsenden Zahl an Satelliten und deren Rückkehr zur Erde.



Starlink-Antenne für den Heimgebrauch. (Symbolbild: starlink.com)
Datum:
08.10.2025, 00:09 Uhr
Autor:
Stefan Kröll
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