Vor wenigen Tagen hatten wir bereits darüber berichtet, dass die Demo zu „Anno 117: Pax Romana“ endlich spielbar ist. Nun zeigt sich aber, dass der erste Eindruck sehr gemischt bei der Community ausfällt und die Testversion auf Steam gerade einmal  45 Prozent Zustimmung bekommt. Rein optisch weiß Anno 117  allerdings zu überzeugen, die Welt wirkt detailreich, atmosphärisch und technisch sauber. Doch spielerisch hinterlässt die Demo bei vielen eher Ernüchterung.

Die Hauptkritikpunkte sind schnell umrissen und vor allem der überladenen und nicht besonders gut umgesetzten Benutzeroberfläche geschuldet, eine hohe Einstiegshürde und viele kleine Ungereimtheiten, die den Spielfluss stören. Einige Spieler vermuten zudem, dass die UI-Entscheidungen stärker auf Konsolen als auf PC zugeschnitten sind. Auch die deutsche Synchronisation kommt nicht an die legendären Vorgänger heran, besonders, nachdem mit Martin Arnhold, die ikonische Anno-Stimme, vor Kurzem verstorben ist.

Viele Anno-Veteranen bemängeln zudem, dass der Einstieg schon jetzt mit einer Fülle an Funktionen überfordert, die in Anno 1800 erst spät im Spiel relevant waren. Zwar bleibt das Grundrezept vertraut und das Potenzial für Langzeitmotivation erkennbar, doch aktuell wirken Interface und Gameplay noch unfertig. Bis zum Release bleibt den Entwicklern noch etwas Zeit für Feinschliff und die Geschichte der Serie zeigt, dass Patches und DLCs langfristig viel ausbügeln konnten. Dennoch dürfte das schwache Feedback für die Entwickler ein Warnsignal sein, denn schöne Optik allein reicht nicht um alteingesessene Anno-Fans zu überzeugen.