Android führt mit Emergency Live Video eine Funktion ein, die im Ernstfall enorme Vorteile bringen kann. Während eines Notrufs lassen sich per sicherer Verbindung jetzt nämlich Live-Bilder an die Leitstelle senden, sodass Rettungskräfte die Lage schneller einschätzen und Erste-Hilfe-Anweisungen präziser geben können. Die Aktivierung erfolgt dabei unkompliziert, die Leitstelle sendet während des Gesprächs oder SMS-Kontakts eine Anfrage, die der Anrufer dann per Fingertipp bestätigen oder natürlich auch ablehnen kann.

So sinnvoll das klingt, so ernüchternd ist der aktuelle Stand in Deutschland, denn der Dienst ist bislang nahezu nirgends nutzbar. Derzeit unterstützen lediglich die Stadt Freiburg sowie der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald diese Technologie, weshalb ein flächendeckender Einsatz noch in weiter Ferne liegt.

Erwähnenswert ist dabei auch, dass ein vergleichbarer Ansatz bereits unter dem Namen „Live-Video bei Notruf SOS“ auf Apple-Geräten ab dem iPhone 14 existiert, wie Apple in einem Support-Dokument am Seitenende erwähnt. Allerdings gilt ebenso hier, dass die Verfügbarkeit regional unterschiedlich ausfällt und längst nicht alle Notrufleitstellen angeschlossen sind.

Es bleibt deshalb zu hoffen, dass beide Systeme bald breiter und am besten weltweit ausgerollt werden, denn ein schneller visueller Eindruck kann in kritischen Momenten entscheidende Sekunden sparen und so auch die Überlebenschancen erhöhen.