1&1 Abwanderung bremst Wachstum bei Telefonica
Telefonica Deutschland kommt auch im dritten Quartal 2025 nicht mehr aus der Verlustzone. Hauptgrund bleibt der Wegfall des bisherigen Großkunden 1&1, denn dort sind rund zwölf Millionen Kunden mittlerweile zum Vodafone-Netz gewechselt – ein Einschnitt, der Umsatz und Ergebnis spürbar belastet. Der Umsatz sank unter anderem daher um 6,6 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro, das bereinigte Ebitda rutschte um 9,5 Prozent ab.
Neben der Kundenabwanderung schwächt auch der Smartphone-Markt das Ergebnis, denn viele Nutzer behalten ihre Geräte länger, sodass der Hardwareumsatz weiter schrumpft. Lichtblick bleibt das Kerngeschäft mit Mobilfunkverträgen und IoT-Anschlüssen, das leicht wachsen konnte.
Während die deutsche Tochter schwächelt, stellt der neue Telefonica-Konzernchef Marc Murta seine globale „Transform & Grow“ Strategie vor. Er setzt auf eine stärkere Fokussierung der Gruppe, Deutschland bleibt dabei ein zentraler, aber problematischer Markt. Murta erwartet erst ab 2027 wieder Wachstum und schließt Übernahmen ausdrücklich nicht aus. In Branchenkreisen gelten unter anderem 1&1 und Vodafone Spanien als mögliche Ziele.
An der Börse reagierte man enttäuscht, die Aktie sackte zweistellig ab, auch weil die Dividende 2026 halbiert werden soll, um finanziellen Spielraum für Deals zu schaffen.
