CHUWI MiniBook X mit Intel N100 im Test
Nachdem wir in der jüngsten Vergangenheit schon einen Mini-PC mit N100-Prozessor getestet hatten, möchten wir in diesem Artikel auch einmal ein ultra kompaktes Notebook mit der gleichen CPU unter die Lupe nehmen. Konkret testen wir diesmal das MiniBook X vom chinesischen Hersteller CHUWI, dieser Convertible existiert bereits seit dem Jahr 2004 und hat sich auf die Herstellung von preisgünstigen Tablets, Notebooks und Mini-PCs spezialisiert.
Das MiniBook X gibt es mittlerweile in verschiedenen Modellvariationen, zum einen kann dies mit einem Intel N100 CPU und 12 GB RAM konfiguriert werden, zum anderen steht auch die Möglichkeit offen einen minimal schnelleren N150 Prozessor mit 12 oder 16 GB Arbeitsspeicher zu wählen. In sämtlichen Modellvarianten wird euch standardmäßig eine 512 GB SSD verbaut, diese kann auf Wunsch aber auch noch nachträglich gegen ein größeres Modell ausgetauscht werden.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang & Unboxing
Wir haben das Gerät direkt bei CHUWI bestellt und bekamen neben dem eigentlichen Verpackungskarton des Notebooks, auch noch drei Tastatur-Aufklebersets für verschiedene Sprachlayouts mitgeliefert.
Im schlichten, aber stabilen Verpackungskarton befinden sich neben dem MiniBook X selbst ein USB-C-Netzteil sowie eine mehrsprachige Bedienungsanleitung. Den gesamten Unboxing-Vorgang haben wir euch in einem kurzen Video festgehalten:
Technische Daten
Bevor wir uns dem eigentlichen Test zuwenden, werfen wir zunächst noch einen Blick auf die technischen Spezifikationen des MiniBook X mit N100 Prozessors:
- 10,51″ IPS-Touchdisplay mit 1920 x 1200 Pixel
- Intel N100 Prozessor (N150 Option möglich)
- 12 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher (16 GB Option möglich)
- 512 GB NVMe SSD (M.2 Slot)
- 2x USB-C Ports
- 1x Klinkenstecker 3,5mm
- Akku: 28,88 Wattstunden (7.6V / 3800mAh)
- USB-C Aufladung mit 12 V / 3A
- Bluetooth 5.2
- WiFi 6 (802.11 ax1)
- Gewicht: 920 Gramm
- Abmessungen: 244 x 166 x 17,2 mm
Praxistest
Das CHUWI MiniBook X präsentiert sich als spannender Begleiter für unterwegs, da es extrem handlich, leicht und mit einer überraschend hochwertigen Haptik daherkommt. Das Touchdisplay reagiert recht präzise auf Eingaben und lässt sich dank des 360°-Scharniers auch vollständig umklappen, wodurch das Gerät nahtlos in einen Tablet-Modus übergeht und so als Convertible genutzt werden kann. Windows 11 erkennt diese Veränderung übrigens automatisch und passt die Benutzeroberfläche entsprechend an.
Die verbaute QWERTY-Tastatur ist zwar für manche Nutzer etwas gewöhnungsbedürftig, bietet aber eine angenehme Tippcharakteristik und verfügt sogar über eine 2-stufige Hintergrundbeleuchtung, was in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Besonders bei schlechten Lichtverhältnissen ist das ein echter Pluspunkt. Außerdem können bei Bedarf, wie bereits oben erwähnt, auch Tastaturaufkleber angebracht werden, um die Nutzungserfahrung etwas zu erleichtern.
Leistungstechnisch darf man von dem verbauten Intel N100 Chip natürlich keine Wunder erwarten, da der Prozessor ursprünglich für einfache Büro- und Alltagsaufgaben konzipiert wurde. Webbrowsing, E-Mail, Textverarbeitung oder Videostreaming meistert das kleine Notebook allerdings problemlos. Komplexere Software, etwa für Videobearbeitung oder datenintensive Anwendungen, bringt das System jedoch schnell an seine Grenzen.
Anschlusstechnisch ist das Gerät allerdings etwas mau bestückt und bietet lediglich zwei USB-C Anschlüsse sowie einen Kopfhöreranschluss, außerdem ist der Einschalter des Geräts auch etwas ungewöhnlich unterhalb der USB-C Anschlüsse positioniert – dies dürfte allerdings mit Hinblick auf die Tablet-Funktion durchaus konstruktionstechnisch seinen Sinn haben.
Beim ersten Startvorgang und insbesondere während umfangreicher Windows-Updates merkt man, dass die CPU an ihre Leistungsgrenze kommt. Hier ist Geduld gefragt – doch im normalen Alltag läuft das System angenehm flüssig. Im Gegensatz zu manchen Mini-PC’s mit N100 Chip kann man beim CHUWI MiniBook X leider keine Prozessor-Einstellungen im BIOS / uEFI vornehmen um hier die Leistung anzupassen. Die dortigen Einstellmöglichkeiten beschränken sich hauptsächlich auf die Funktionsweise der F-Tasten und ob die Tastatur-Hintergrundbeleuchtung dauerhaft aktiv sein soll, sodass man lediglich über Windows-Programme wie Throttestop die CPU-Geschwindigkeit minimal beeinflussen kann.
Etwas kritisch fällt die Wärmeentwicklung auf, da bei längerer Belastung die Unterseite des Geräts spürbar warm wird. Das kleine Gehäuse bietet schlicht zu wenig Raum für eine effiziente Kühlung, was sich auch auf die Langzeit-Performance auswirken kann. Um das Gerät trotzdem auf halbwegs annehmbaren Temperaturen zu halten wird das Notebook durch einen kleinen Lüfter gekühlt – dieser ist im Betrieb wahrnehmbar aber aus unserer Sicht nicht extrem störend.
Die Akkulaufzeit ist einer der größten Schwachpunkte des MiniBook X. Mit seinem 28,88-Wh-Akku erreicht das Gerät je nach Nutzungsszenario zwischen 2 und 5 Stunden Laufzeit – bei reiner Textarbeit und moderater Helligkeit eher am oberen Ende, beim Streaming oder Multitasking deutlich darunter. Wer mobil arbeitet, sollte also stets ein Ladegerät oder eine entsprechende Powerbank griffbereit haben.
Das IPS-Touchdisplay wiederum überzeugt mit kräftigen Farben und stabilen Blickwinkeln. Die standardmäßige Bildwiederholrate von 50 Hz sorgt für energiesparenden Betrieb, bei schnellen Bewegungen sind aber gelegentlich kleine Ruckler erkennbar. Wer möchte, kann mit einigen Tweaks die Frequenz auf 60 oder sogar 75 Hz anheben – allerdings auf Kosten der ohnehin schon begrenzten Akkulaufzeit.
Insgesamt liefert das CHUWI MiniBook X im Alltag ein solides Nutzungserlebnis, sofern man realistische Erwartungen hat. Als Zweitgerät, Reisebegleiter oder Schreibmaschine für unterwegs eignet es sich hervorragend – für Dauerbelastung oder Gaming hingegen weniger. Trotzdem können einfachere und ältere Spiele auf dem Gerät durchaus in annehmbarer Geschwindigkeit gespielt werden, so hatte das kompakte Notebook etwa mit TrackMania Nations Forever in reduzierter Auflösung kein Problem. 2D-Games wie OpenRCT2 laufen dagegen ohne Murren und in der maximalen Bildrate auf dem kleinen Gerät.
Benchmark-Test
Im Vergleich zu Mini-PC’s fällt die effektiv nutzbare Leistung des N100-Prozessors deutlich geringer aus, da schlicht die Kühllösung in dem Notebook nicht mehr zulässt. Daraus abgeleitet ist es auch wenig verwunderlich, dass die typischen Benchmark-Ergebnisse somit etwas schlechter ausfallen. Konkret erreichen wir im Geekbench CPU-Test einen Score von 883 im Single-Core und 2943 Punkte im Multi-Core.
Diese Werte spiegeln genau das wider, was man vom Intel N100 erwarten dar, nämlich ausreichend Power für Office- und Webanwendungen, aber kein Spielraum für anspruchsvolle Workloads. Beim OpenCL-Test erzielt das Gerät 3260 Punkte, während der Vulkan-Score bei 3786 Punkten liegt – Werte, die die integrierte UHD-Grafikeinheit im unteren Mittelfeld der Einsteigerklasse verorten.
Im 3DMark „Night Raid“ Test erreicht das Mini-Convertible eine insgesamt Punktzahl von 4581, der Grafik-Score liegt dort bei 4843 und die CPU erreicht 3507 Punkte. In der Praxis bedeutet das, dass einfache 2D-Spiele und eventuell Emulatoren älterer Konsolen oder kleinere Programme flüssig laufen, doch moderne 3D-Games oder Rendering-Anwendungen klar außerhalb der Zielgruppe bleiben.
Trotz dieser Einschränkungen zeigt der Benchmark-Vergleich, dass CHUWI das Maximum aus dem kleinen Formfaktor und der Preisklasse herausgeholt hat.
Fazit
Das CHUWI MiniBook X ist ein charmantes kleines Convertible, das vor allem durch seine Vielseitigkeit überzeugt. Als Hybrid aus Notebook und Tablet bietet es flexible Einsatzmöglichkeiten, ein gutes Touchdisplay und eine ordentliche Basisausstattung.
Allerdings muss man angesichts des günstigen Preises auch Kompromisse eingehen – insbesondere bei der Akkulaufzeit und Kühlleistung. Für den alltäglichen Gebrauch, für Reisen oder als kompaktes Zweitgerät mit Windows 11 ist das MiniBook X jedoch eine interessante Option.
Preislich bewegt sich das Gerät je nach Ausstattung zwischen 320 und 360 Euro. Mit gelegentlichen Rabattaktionen, die den Preis teils um 50 Euro oder mehr senken, wird das MiniBook X zu einem attraktiven Budget-Gerät, das vor allem Technikfans mit Sinn für Minimalismus ansprechen dürfte.
