ACEMAGIC K1: Mini-PC mit AMD Ryzen 5 7430U im Test

Nachdem wir kürzlich bereits einige Einsteiger Mini-PC’s vorgestellt hatten, möchten wir uns in diesem Artikel einen etwas performance-stärkeren Mini-PC mit AMD Ryzen 5 7430U Prozessor anschauen. Konkret geht es dabei um den „Kron Mini K1“ vom bekannten Hersteller ACEMAGIC. Dieser Mini-PC richtet sich vor allem an sogenannte Casual-Anwender – also Nutzerinnen und Nutzer, die keinen allzu großen Wert auf Gaming legen, sondern in erster Linie ein zuverlässiges, leises und energieeffizientes System für alltägliche Aufgaben benötigen. Dazu zählen etwa der Einsatz im Home-Office, das Surfen im Internet, das Streaming von Medieninhalten oder auch die Nutzung als platzsparender Home-Server im eigenen Netzwerk.

Inhaltsverzeichnis

 

Lieferumfang & Unboxing

Der ACEMAGIC K1 wird in einer kompakten, schlicht gestalteten Verpackung geliefert. Überraschend dabei: Der Mini-PC selbst ist noch deutlich kleiner, als es die Umverpackung zunächst vermuten lässt. Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Mini-PC auch eine passende Halterung inklusive Schrauben, ein HDMI-Kabel, eine mehrsprachige Bedienungsanleitung sowie das passende Netzteil. Das Unboxing ohne Kommentar haben wir für euch in einem kurzen Videoclip festgehalten:

 

Technische Daten

Der ACEMAGIC K1 wird vom Hersteller in drei verschiedenen Versionen vertrieben, wobei sich dort lediglich die RAM-Ausstattung sowie der verbaute Flashspeicher (und damit dem Betriebssystem) unterscheidet. Zum einen kann über die Herstellerwebseite eine Basisausführung komplett ohne Arbeitsspeicher und Flashspeicher bestellt werden, zum anderen gibt es über Amazon auch ein Modell mit vorinstalliertem 16 GB DDR4 und 512 GB SSD sowie eine weitere Modellvariante mit 32 GB DDR4 RAM und ebenfalls 512 GB SSD.

Für unseren Testbericht haben wir uns für die mittlere Version mit 16 GB Arbeitsspeicher und einer 512 GB SSD entschieden. Im Rahmen des Tests werden wir zusätzlich die Aufrüstbarkeit auf bis zu 64 GB RAM sowie den Einbau einer schnelleren NVMe-SSD überprüfen.

Der Hersteller gibt außerdem die folgenden technischen Spezifikationen für unseren Mini-PC an :

  • Hersteller: ACEMAGIC
  • Modell: Kron Mini K1
  • Prozessor: AMD Ryzen 5 7430U (6 Kerne, 12 Threads)
  • CPU-Taktrate: 2.3 GHz bis 4.3 GHz (Turbo)
  • Arbeitsspeicher: 16 GB DDR4 (max. 64 GB möglich)
  • Grafik: integrierte Radeon Graphics (AMD Radeon RX Vega 7)
  • SSD: SATA 512 GB (NVMe möglich, 2x Slots)
  • Display-Ports: HDMI, DP, USB-C mit Display-Port (alle: 4K@60Hz)
  • USB: 2x USB-A 3.2 Gen2 (vorne), 4x USB-A 3.2 Gen1 (hinten)
  • Weitere Anschlüsse: Klingenbuchse, 1 Gbit Ethernet Port
  • Funkverbindung: WiFi 6, Bluetooth 5.2
  • Stromversorung: 19 V/3,42 A, 5.5*2.1mm DC-Anschluss
  • Abmessungen: 128,2 mm x 128,2 mm x 42,3 mm (mit Standfüßen)
  • Gewicht: 384 Gramm (nur Mini-PC)
  • Netzteil: 65 Watt externes Netzteil (19 Volt, 3.42 A)
  • Betriebssystem: Windows 11 Pro

 

Anschlussmöglichkeiten

Trotz seiner kompakten Bauweise bietet der ACEMAGIC K1 erstaunlich viele Anschlussmöglichkeiten für einen Mini-PC. Besonders bei den Display- und USB-Anschlüssen hat der Hersteller nicht gespart und ermöglicht so den Anschluss verschiedenster externer Peripheriegeräte.

So lassen sich gleichzeitig bis zu drei 4K-Monitore mit 60 Hz ansteuern. Dafür stehen an der Rückseite sowohl ein HDMI-2.0-Anschluss als auch ein DisplayPort 1.4b zur Verfügung. An der Vorderseite befindet sich zusätzlich ein USB-C-Anschluss mit DisplayPort-Unterstützung. Ebenfalls an der Front ist ein 3,5-mm-Kopfhörerausgang verbaut.

Bei den USB-Anschlüssen bietet die Vorderseite zwei USB-A-Ports (USB 3.2 Gen 2) sowie den erwähnten USB-C-Anschluss (ebenfalls USB 3.2 Gen 2), die jeweils Datenübertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s ermöglichen. Auf der Rückseite befinden sich vier weitere USB-A-Anschlüsse (USB 3.2 Gen 1), die Übertragungsraten von bis zu 5 Gbit/s bieten.

Zusätzlich verfügt der Mini-PC über einen Gigabit-Ethernet-Anschluss sowie den DC-Stromeingang. Drahtlos unterstützt das Gerät Bluetooth 5.2 – ideal für kabellose Tastaturen, Mäuse oder Kopfhörer – und WiFi 6, mit Unterstützung für sowohl 2,4 GHz- als auch 5 GHz-Netzwerke.

 

Ersteinrichtung

Damit die Ersteinrichtung von Windows 11 schneller abgeschlossen werden kann, empfiehlt der Hersteller beim ersten Start keine WLAN-Verbindung aufzubauen und auch noch nicht das Ethernet-Kabel anzuschließen. Dadurch ist es uns außerdem möglich einen komplett lokalen Windows 11 Account zu erstellen, ohne auf die fraglichen Online-Services von Microsoft zurückgreifen zu müssen. Im Einrichtungsassistenten klicken wir dafür auf den Button „Ich habe kein Internet“ und können so viele nervige Schritte überspringen.

Durch diesen Herstellerhinweis ist die Erstkonfiguration tatsächlich nach unter 5 Minuten erledigt und wir befinden uns auf dem Windows-Desktop. Dort angekommen können wir uns jetzt entweder per WLAN mit dem Internet verbinden oder unser LAN-Kabel an das Gerät anschließen. Anschließend sollten wir zunächst die Systemeinstellungen aufrufen und dort alle verfügbaren Windows-Updates in das Gerät einspielen – dieser Vorgang kann dann je nach verfügbarem Internetanschluss einige Minuten bis wenige Stunden dauern.

Besonders positiv fällt uns hier auf, dass keine Werbeprogramme oder ähnliche nervige Software auf dem System vorinstalliert ist. Hier bekommt man tatsächlich nur die reine Windows 11 Pro Installation und muss nicht erst umständlich zig Herstellerprogramme von dem System entfernen, daran könnten sich auch andere Hersteller ein Beispiel nehmen. Auch der Boot-Vorgang bis hin zur Windows-Oberfläche läuft dadurch erstaunlich schnell und innerhalb von wenigen Sekunden ab.

 

RAM-Speicher und SSD upgraden

Standardmäßig wird der ACEMAGIC K1 mit DDR4-Arbeitsspeicher mit einer Taktfrequenz von 2666 MHz ausgeliefert. Laut Hersteller unterstützt der Mini-PC jedoch auch theoretisch DDR4-RAM mit bis zu 3200 MHz. In unserem Modell ist lediglich ein einzelner 16-GB-Riegel verbaut, wodurch der Arbeitsspeicher im Single-Channel-Modus läuft. Mit einem zweiten RAM-Riegel ließe sich der Dual-Channel-Modus aktivieren, was zu einer spürbar höheren Speicherbandbreite führen würde.

Auch bei der vorinstallierten SATA-SSD ist hinsichtlich der möglichen Performance noch Luft nach oben. Der ACEMAGIC K1 unterstützt nicht nur SATA-SSDs im M.2-Format, sondern auch deutlich schnellere NVMe-SSDs im M.2-2280-Format.

Aus diesem Grund haben wir ein umfassendes Upgrade vorgenommen: Der Arbeitsspeicher wurde durch zwei 32-GB-Riegel ersetzt – insgesamt also 64 GB DDR4 mit 3200 MHz im Dual-Channel-Modus. Zusätzlich haben wir eine schnelle NVMe-SSD eingebaut, um die Datenübertragungsraten weiter zu verbessern.

Während schneller Arbeitsspeicher grundsätzlich sinnvoll ist und insbesondere bei grafikintensiven Anwendungen zu einer spürbaren Leistungssteigerung führt, bringt eine NVMe-SSD in einem Mini-PC deutlich geringere Vorteile. Der Grund: Die Wärmeabfuhr des Systems ist zu begrenzt, um über mehr als ein paar Sekunden hinweg von den höheren Lese- und Schreibraten zu profitieren.

Wer also den Speicher erweitern möchte, sollte bei Mini-PCs besser auf SATA-SSDs setzen, da diese im Betrieb wesentlich weniger Wärme erzeugen und das System an sich somit kühler bleibt.

 

Benchmark-Test

Doch wie schlägt sich der ACEMAGIC K1 in verschiedenen Benchmarks und wieviel Punkte kann dieser Mini-Rechner dort erreichen? Auch dieser Frage sind wir nachgegangen und haben den Winzling sowohl in Geekbench als auch mit 3DMark getestet.

In Geekbench 6 konnten wir in der Stock-Konfiguration mit 16 GB Single-Channel DDR4-2666 immerhin einen Single-Core-Score von 1894 erreichen, im Multi-Core lagen wir hier bei 6071 Punkten. Beim Grafiktest mit OpenGL lagen wir bei 11326 Punkten und im Vulcan-Test bei immerhin 10129 Punkten. Beim 3DMark „Night Raid“ Benchmark konnten wir einen Score von 9238 erreichen, die reinen Grafik-Punkte lagen bei 9104, die CPU-Punkte bei 10086.

Sobald wir den ACEMAGIC K1 aufgerüstet und mit Dual-Channel DDR4 und 3200 MHz betrieben haben verbesserten sich diese Ergebnisse noch einmal deutlich. Hier erreichten wir dann im Geekbench 6 einen Single-Core-Score von 1856 , der Multi-Core-Score lag nun bei immerhin 7113. Außerdem konnte der OpenGL-Grafiktest nun 13395 Punkte erzielen, der Vulcan-GPU-Test erreichte 13230 Punkte. Im 3DMark erzielten wir einen Night Raid Score von beeindruckende 15026 , bei den Grafikpunkten lagen wir jetzt bei 16309 und beim CPU sogar bei 10395 Punkten.

Grundsätzlich lässt sich also sagen, dass sich der schnellere Dual-Channel RAM vor allem bei grafikintensiven Anwendungen lohnt und man insbesondere beim Gaming hier einen deutlichen Mehrwert erzielt. Anwender die hingegen nur Office-Programme nutzen oder im Internet surfen sind dagegen mit der Standardkonfiguration gut bedient.

 

Praxistest & Performance

Designtechnisch ist der ACEMAGIC K1 kompakt gestaltet und besitzt ein recht schlichtes und zeitloses Design. Der Lüfter ist bei normalen Office-Aufgaben oder im Internet surfen sehr leise, schnell und kaum hörbar, auch das Gehäuse selbst wird dabei nicht störend heiß. Bei aufwendigeren Applikationen oder 3D-Anwendungen ist der Lüfter dagegen durchaus wahrnehmbar und auch die Gehäusetemperatur steigt deutlich an.

Natürlich darf man von einem Mini-PC in dieser Preisklasse keine Gaming-Wunder erwarten. Wer regelmäßig aktuelle 3D-Spiele spielen möchte, wird mit dem kleinen Rechner eher nicht glücklich. Für ältere oder weniger anspruchsvolle Spiele hingegen bietet das Gerät eine durchaus solide Leistung. Dabei lohnt es sich, in schnellen Dual-Channel-RAM mit 3200 MHz zu investieren, da dies die Grafikperformance spürbar steigert.

Nachfolgend findet ihr eine Übersicht der durchschnittlichen FPS-Werte ausgewählter Spiele – jeweils mit Single-Channel-RAM (2666 MHz) und mit Dual-Channel-RAM (3200 MHz), gemessen in 720p mit den niedrigsten definierbaren Details:

Spiel: FPS (2666-SC-RAM): FPS (3200-DC-RAM):
Hitman (Dartmoore) Ø 34.80 FPS Ø 61.64 FPS
GTA 5 Enhanced 20 – 40 FPS 63 – 88 FPS
GTA 5 Legacy 40 – 60 FPS 75 – 130 FPS

Auch beim Stromverbrauch zeigt sich der Mini-PC erfreulich sparsam: Im Idle-Betrieb (z. B. auf dem Windows-11-Desktop) liegt die Leistungsaufnahme im Durchschnitt bei nur etwa 6,2 Watt – ein Wert, der sogar unterhalb vieler schwächerer CPUs liegt.

Bei anspruchsvolleren Anwendungen, die auch die integrierte Grafik stark beanspruchen, steigt der Verbrauch auf rund 28,7 Watt. Kurzzeitige Spitzen bis zu 41 Watt sind möglich, diese treten aber nur für Sekundenbruchteile auf – höhere Verbräuche sind ebenfalls möglich wenn man schnelleren Arbeitsspeicher oder eine zusätzliche SSD in das System einbaut.

Ist das Gerät vollständig ausgeschaltet, verbraucht es lediglich etwa 0,6 Watt – sodass sich der Betrieb des Rechners auch auf lange Sicht kaum auf der Stromrechnung bemerkbar machen dürfte.

Das BIOS (UEFI) bietet kaum tiefgreifende Einstellungsmöglichkeiten. Übertaktungen von RAM oder CPU sind dort nicht vorgesehen. Stattdessen lassen sich nur grundlegende Optionen festlegen, etwa ob sich der Rechner nach einem Stromausfall automatisch wieder einschalten soll.

 

Fazit

Preis-Leistungstechnisch können wir den ACEMAGIC K1 nur empfehlen, der Mini-PC dürfte für die meisten alltäglichen Anwendungszwecke mehr als ausreichend sein. Lediglich beim Thema Gaming und aufwendigen 3D-Programmen muss man natürlich Abstiche in Kauf nehmen, aber dafür wurde das Gerät auch schlicht nicht konzipiert. Wer dennoch die ein oder andere Spielerunde auf dem Mini-PC drehen möchte, sollte auf jedenfall ein Upgrade auf Dual-Channel RAM durchführen, da man hier dann doch noch einige FPS aus den verschiedenen Spieletiteln herauskitzeln kann. Sämtliche sonstige Alltagsaufgaben meistert der Mini-Rechner dagegen mit Bravour.

Letzte Aktualisierung am 1.07.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API



Klein aber dennoch schnell genug - der Kron Mini K1 Mini-PC von Acemagic. (Bild: Xgadget.de)
Datum:
01.07.2025, 00:01 Uhr
Autor:
Stefan Kröll
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