Steam Frame: Valves Vision für die Zukunft von VR

Valve hat mit dem Steam Frame einen echten Paukenschlag in der VR-Welt gelandet. Während viele Hersteller noch versuchen, kabellose Headsets mit präzisem Tracking und hoher Leistung zu vereinen, scheint Valve dieses Kunststück nun gelungen zu sein und das sogar auf beeindruckend elegante Weise.

Design und Aufbau

Das Steam Frame ist modular aufgebaut, so verfügt es über einen zentraler Kern mit integriertem Computer, ein abnehmbares Audiomodul, ein Kopfband und einen clever positionierten Akku, der das Gewicht perfekt ausbalanciert. Trotz der Technik wiegt der Kern unter 200 Gramm und bietet eine hohe Tragekomfort, somit leichter und angenehmer als die Valve Index.

Die Displays unter den Pancake-Linsen lösen mit 2160 × 2160 Pixeln pro Auge auf und bieten Bildwiederholraten von 72 bis 144 Hz. Valve entschied sich bewusst für LCD statt OLED, um den Lichtverlust durch die Pancake-Linsen auszugleichen.

Controller und Tracking

Auch bei den Controllern zeigt sich Valves Handschrift, da diese sowohl feinfühlig, als auch robust und vielseitig sind. Kapazitive Sensoren, präzise Joysticks und Zwei-Stufen-Trigger ermöglichen detailreiche Steuerung. Das Tracking erfolgt über vier Weitwinkelkameras im Headset, die 18 Infrarot-LEDs an den Controllern erfassen, selbst komplexe Bewegungen wie das Ziehen eines Bogens sollen damit stabil verfolgt werden.

Technik und Innovation

Das Headset läuft auf einer ARM-basierten Hardware mit SteamOS, inklusive der neuen Kompatibilitätsschicht FEX, die sogar Windows-VR-Spiele auf Linux ermöglicht. Zusätzlich lassen sich Android-Apps direkt installieren – ein großer Schritt für mobile VR-Erlebnisse.

Für kabelloses PC-VR setzt Valve auf Wi-Fi 6E (6 GHz) und ein eigenes Dongle-System. Dank sogenanntem „foveated streaming“ – also einer dynamischen Anpassung der Bildqualität an den Blickpunkt des Nutzers – wird die Bandbreite optimal genutzt, ohne dass man Qualitätseinbußen bemerkt. Das Ergebnis soll eine nahezu latenzfreies Streaming sein, das sich wie ein kabelgebundenes Erlebnis anfühlt und wird mit einem beiliegenden 6-GHz-Funkadapter realisiert.

Audio, Erweiterbarkeit und Komfort

Die Lautsprecher liefern ein klares, vibrationsfreies Klangbild, und auch das Mikrofon soll an die hervorragende Qualität der Valve Index anknüpfen. Besonders spannend ist der Erweiterungsport, über den sich zusätzliche Kameras oder sogar Sensoren anschließen lassen. Valve denkt das Headset klar als offenes, anpassbares System.

Vorläufiges Fazit

Das Steam Frame vereint die Stärken klassischer PC-VR-Systeme mit der Freiheit eines Standalone-Headsets. Es ist nicht in jedem Punkt das leichteste oder hellste Gerät, aber in Summe das ausgewogenste und technologisch fortschrittlichste VR-System, das aktuell angekündigt wurde. Während andere Hersteller Milliarden investieren, gelingt es Valve mit vergleichsweise kleinem Team, die Branche nun erneut zu überraschen. Allerdings bleibt bislang offen wie teuer das Steam Frame werden wird – genauere Details werden dazu wohl erst im Frühjahr 2026 veröffentlicht werden.



(Bild: Valve Corporation)
Datum:
14.11.2025, 00:25 Uhr
Autor:
Stefan Kröll
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