Seit Ende März 2025 bietet Google auch hierzulande die sogenannten KI-Übersichten in vielen Suchergebnisseiten an, genau diese möchte nun auch die EU-Kommission etwas genauer unter die Lupe nehmen. Die Funktion liefert nämlich Nutzern direkt in den Suchergebnissen ausführliche KI-generierte Antworten, oft so umfassend, dass ein Klick auf die eigentliche Quelle überflüssig wird. Was für User bequem ist, bedeutet für viele Verlage massive Einbußen beim Website-Traffic – und damit auch bei den Werbeeinnahmen.

Brüssel schaut nun ganz genau hin. Die Kommission untersucht, ob Googles KI-Zusammenfassungen mit den europäischen Urheberrechtsvorschriften, dem Digital Markets Act (DMA), dem Digital Services Act (DSA) und dem neuen European Media Freedom Act (EMFA) vereinbar sind. Besonders im Fokus: die Frage, ob durch die Funktion die Vielfalt redaktionell unabhängiger Inhalte gefährdet wird.

Seit dem Europa-Rollout Ende März berichten viele Publisher von drastisch gesunkenem Traffic. Ohne Klicks keine Werbeeinahmen – und damit steht das klassische Geschäftsmodell unabhängiger Medien auf dem Spiel. Besonders kleine Anbieter befürchten, von Googles KI-Suche einfach verdrängt zu werden. Und Google selbst? Der Konzern räumt in einem internen Treffen ein, dass es solche Effekte gibt, verweist aber auch auf eine gestiegene Gesamtzahl an Suchanfragen.

Ob die KI-generierten Texte überhaupt legal sind, ist eine weitere offene Frage. Zwar erlaubt die EU-Richtlinie zur Text- und Datennutzung (TDM) unter bestimmten Bedingungen die Verwendung geschützter Inhalte zu Forschungszwecken – aber viele Inhalte fallen nicht darunter. Ein “Opt-out” aus den AI Overviews ist derzeit nicht möglich. Selbst wenn Rechteinhaber die Nutzung ihrer Inhalte untersagen, schützt sie das nur vor dem Training der KI, nicht vor deren Nutzung in der Suche.