Seit Montag (29.09.2025) ist Afghanistan vollständig offline, ein beispielloser Schritt, der Millionen Menschen von der Außenwelt abschneidet. Nach Angaben von Netblocks und Cloudflare ist die Internetkonnektivität im gesamten Land zusammengebrochen. Betroffen sind dabei nicht nur Glasfaserleitungen, sondern auch mobiles Internet, Satellitenfernsehen und sogar Teile des Flugverkehrs.

Internationale Nachrichtenagenturen berichten von massiven Störungen, so sind Büros in Kabul nicht mehr erreichbar und auch die Vereinten Nationen mussten auf Funk- und Satellitenkommunikation umstellen. Selbst im Finanz- und Handelssystem herrscht Stillstand, auch E-Commerce und Banken im Land können nicht mehr arbeiten.

Offizielle Erklärungen seitens der Taliban gibt es bislang nicht, Beobachter gehen jedoch davon aus, dass der Schritt weniger technischer als politischer Natur ist. Schon in den Tagen zuvor hatten die Machthaber Glasfaserverbindungen gekappt und dies vage mit der Verhinderung von „Unmoral“ begründet. Experten werten die Maßnahme jedoch als gezielten Versuch, Kritik und mögliche Proteste im Keim zu ersticken.

Für die Bevölkerung ist der Blackout verheerend, da nun auch Frauen und Mädchen, die bislang bereits stark in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt waren, nun auch noch den Zugang zu Online-Bildung verlieren. Auch für viele Familien bedeutet die digitale Isolation den vollständigen Kontaktabbruch zur Außenwelt.

Die Blockade soll nach offiziellen Hinweisen „bis auf Weiteres“ bestehen bleiben. In Kabul herrscht bereits Ausnahmezustand, da aufgrund der Internetblockade auch viele Geschäfte geschlossen bleiben.