Starlink und die Debatte um Kapazitätsgrenzen: Kein Grund zur Panik

Die Diskussion um die Kapazitätsgrenzen von Starlink nimmt Fahrt auf, ausgelöst durch eine aktuelle Analyse des US-Netzwerkexperten Sascha Meinrath und seines Teams vom X-Lab. Sie zeigt: Schon bei vergleichsweise geringer gleichzeitiger Nutzung pro Quadratkilometer könnten Engpässe entstehen und die Datenrate drastisch einbrechen. Klingt dramatisch, ist es in der Praxis aber nur bedingt.

Denn was hier als „überraschend niedrige Kapazitätsgrenze“ beschrieben wird, ist im Kern ein Phänomen, das alle Shared-Media-Zugangsarten betrifft – sei es LTE, 5G oder sogar Glasfaser. Auch diese Netze sind überbucht, weil niemals alle Nutzer gleichzeitig maximale Bandbreite abrufen. Das Prinzip ist bekannt: Shared Media funktioniert, weil nicht alle zur selben Zeit dieselbe Last erzeugen und das tun sie im Alltag schlicht nicht.

Natürlich ist es trotzdem wichtig, die Kapazitäten von Starlink realistisch einzuschätzen, vor allem wenn es um milliardenschwere Förderungen im Breitbandausbau geht. Aber genauso wichtig ist es, die Zahlen in Relation zu setzen. Dass bei extremer Gleichzeitigkeit die Geschwindigkeit sinkt, ist nicht spezifisch für Starlink, sondern systembedingt bei allen geteilten Netzwerken, ob am Himmel oder unter der Erde, der Fall.

Wer heute mit Starlink zufrieden ist, sollte also nicht gleich in Panik verfallen. Die Technik bietet weiterhin eine enorm wichtige Alternative für ländliche Regionen ohne Glasfaserinfrastruktur. Was die Analyse vielmehr zeigt, dass Transparente und realistische Kapazitätsanalysen Standard sein sollten, bevor Fördergelder verteilt werden und das nicht nur bei Starlink, sondern bei allen Netzbetreibern.



(Bild: starlink.com)
Datum:
22.07.2025, 00:27 Uhr
Autor:
Stefan Kröll
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