Windows 11 führt Shared Audio mit Bluetooth LE ein

Mit den aktuellen Insider-Previews startet Microsoft einen neuen Anlauf, Bluetooth in Windows moderner und alltagstauglicher zu machen. Erstmals taucht dabei eine Funktion namens Shared Audio auf, die auf Bluetooth Low Energy (LE) basiert und es ermöglicht, ein Audiosignal gleichzeitig an zwei Empfänger zu senden – etwa zwei Kopfhörer oder zwei Lautsprecher. Damit holt Windows eine Fähigkeit nach, die bislang vor allem von Smartphones oder speziellen Streaming-Lösungen bekannt war.

Shared Audio nutzt einen Teil von Bluetooth Auracast, einer Technik, die in Zukunft sogar eine Übertragung an mehr als zwei Geräte erlauben soll. In der aktuellen Windows-Umsetzung bleibt es jedoch bei einem Dual-Streaming. Ein kompatibler Windows-11-PC kann den Ton also parallel auf zwei LE-Audio-Geräten ausgeben, ohne dass dabei die Verbindung oder Tonqualität leidet. Gedacht ist das zum Beispiel für gemeinsames Musikhören beim Lernen, für Serienabende auf Reisen oder für Nutzer von Hörgeräten, die denselben Audiostream empfangen möchten.

Um Shared Audio zu aktivieren, müssen zunächst zwei Bluetooth-LE-fähige Geräte gekoppelt sein, erst dann erscheint in den Schnelleinstellungen von Windows 11 eine neue Kachel namens „Shared Audio (Preview)“. Ein Klick auf Share startet das parallele Streaming, ein weiterer beendet es wieder.

Noch ist die Liste der unterstützten Hardware allerdings recht überschaubar, lediglich erste Surface-Modelle mit Snapdragon-X-Chips sowie einige Samsung-Laptops sind kompatibel, ebenso Kopfhörer wie die Samsung Galaxy Buds2 Pro oder die Sony WH-1000XM6. Microsoft betont jedoch, dass weitere Geräte folgen sollen, die Funktion wird also schrittweise freigeschaltet und ist zunächst nur in Insider-Builds enthalten.

Shared Audio ist aber nicht die einzige Neuerung, schon zuvor hatte Microsoft Verbesserungen für Sprachübertragungen umgesetzt, darunter eine aktualisierte Version des Hands-Free-Profiles mit höherer Abtastrate. Mit Bluetooth LE Audio eröffnet sich nun die Möglichkeit, hochqualitativen Stereo-Sound selbst dann zu liefern, wenn ein Mikrofon aktiv ist – etwas, das ältere Bluetooth-Profile technisch ausbremsten. Möglich macht das unter anderem der LC3-Codec, der effizienter komprimiert und Audio bis hin zu 48 kHz unterstützt.

Shared Audio wirkt wie ein kleiner, aber sinnvoller Schritt in Richtung komfortabler Bluetooth-Nutzung unter Windows. Noch bremst fehlende Hardware die Alltagstauglichkeit, doch mit dem wachsenden LE-Audio-Ökosystem könnte die Funktion schon bald Standard werden – vor allem dann, wenn sich Auracast vollständig etabliert und Gruppen-Streaming ohne zusätzliche Apps oder Dongles möglich macht.



(Symbolbild: Bluetooth SIG Inc.)
Datum:
04.11.2025, 00:16 Uhr
Autor:
Stefan Kröll
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