HP löscht Supportseiten für alte Produkte
In der Tech-Community sorgt HP derzeit für Unmut, denn das Unternehmen hat begonnen, Supportdokumente, Treiber und Handbücher für sogenannte „retired products“, also nicht mehr unterstützte Geräte, von seiner offiziellen Website zu entfernen. Was zunächst nachvollziehbar klingt („Wir verkaufen das Produkt nicht mehr“) sorgt bei vielen Nutzern allerdings für Frust.
Warum das kritisch ist
HP argumentiert, dass alte Produkte irgendwann keinen offiziellen Support mehr benötigen. Doch es gibt zwei entscheidende Gegenargumente:
- HP ist kein Jahrhundertunternehmen wie General Electric. Fast alle HP-Produkte stammen aus den letzten Jahrzehnten, viele Nutzer besitzen sie noch oder benötigen deren Software.
- Der Aufwand, alte Seiten online zu lassen, ist minimal. Die Daten existieren bereits, der Speicherplatz kostet kaum etwas. Ein einfaches Archiv oder Mirror mit klaren Hinweisen („nicht mehr unterstützt“) wäre eine faire Lösung.
- Viele HP-Geräte, besonders Laptops und Drucker, funktionieren nur mit herstellerspezifischen Treibern. Wenn HP diese Dateien entfernt, werden Geräte praktisch unbrauchbar. Besonders ärgerlich ist das bei älteren Druckern, deren Treiber nirgendwo sonst mehr zu finden sind. Selbst Bastler und Linux-Nutzer stehen dann oft vor einer Sackgasse.
Andere Hersteller zeigen jedoch, dass es besser geht. IBM und Intel halten jahrzehntealte Support-Archive online und dabei nicht, weil sie unbedingt müssen, sondern weil es einfach das Richtige ist. Alte Treiber und Handbücher zu erhalten, ist ein Service für die Community und ein Zeichen von Respekt gegenüber den Kunden der das jeweilige Produkt damals gekauft hat.
HPs Entscheidung mag betriebswirtschaftlich und kurzfristig gesehen vielleicht sinnvoll sein, aber Kunden dürften diese Entscheidung negativ aufnehmen. Für viele Nutzer sind diese alten Dateien der einzige Weg, funktionierende Hardware überhaupt weiter zu nutzen.

