Bundesnetzagentur verschärft Regulierung für die Telekom
Die Bundesnetzagentur zieht die Zügel an und hat in einem neuen Eckpunktepapier deutlich schärfere Regeln für die Deutsche Telekom im Vorleistungsmarkt für Geschäftskunden skizziert. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass die bisherige Regulierung den Wettbewerb nicht ausreichend belebt hat, im Gegenteil, die Telekom konnte ihre marktbeherrschende Stellung zuletzt weiter ausbauen.
Besonders im Segment hochleistungsfähiger Datenleitungen oberhalb von 155 MBit/s gewann der Konzern Marktanteile zurück. Künftig soll die Telekom deshalb verpflichtet werden, Wettbewerbern auch Zugangsprodukte ohne Bandbreitenobergrenze anzubieten, etwa für Gigabit-Kapazitäten. Damit will der Regulierer die Angebote stärker an der realen Nachfrage ausrichten und den Netzausbau verbindlicher absichern.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Zugang zu Infrastruktur, so sollen etwa Wettbewerber einfacher auf Leerrohre und unbeschaltete Glasfaser zugreifen können, um eigene leistungsfähige Produkte zu entwickeln, statt lediglich Telekom-Angebote weiterzuverkaufen. Ergänzend plant die Behörde strengere Gleichbehandlungs- und Transparenzpflichten sowie eine intensivere Entgeltkontrolle, um Diskriminierung zu verhindern.
Die Branche begrüßt wenig überraschend den Kurswechsel. Aus Sicht der Wettbewerber reichen kleine Anpassungen nicht mehr aus, um echten Wettbewerb und Innovation im Glasfaserzeitalter zu ermöglichen. Ob die neuen Instrumente diesen Anspruch einlösen, wird sich nach Abschluss der Konsultation Anfang 2026 zeigen.
