Amazon Leo: Satellitennetz geht in erste Testphase

Amazon öffnet nun erstmals sein neues Leo Satellitennetzwerk (früher Project Kuiper) für eine begrenzte Zahl ausgewählter Unternehmen. Mit dieser frühen Testphase will der Konzern nicht nur Rückmeldungen zu Hardware und Netzwerkqualität erhalten, sondern auch Branchenlösungen entwickeln, die später in den regulären Betrieb einfließen sollen.

Die ersten Testkunden erhalten Zugang zu neuen Pro-Terminals und der leistungsstarken Ultra-Antenne, die laut Amazon Downloads von bis zu 1 GBit/s und Uploads von bis zu 400 MBit/s ermöglichen soll – dies wäre wesentlich höher als dies bislang von Starlink angeboten wird. Trotz dieser ambitionierten Werte ist die Versorgung noch nicht stabil, da bislang nur rund 150 der geplanten 3.236 Satelliten im All sind, weit weniger, als für eine durchgängige Abdeckung nötig wäre.

Amazon plant, das Programm schrittweise auszuweiten, sobald Kapazität und Reichweite wachsen. Preise oder ein Starttermin bleiben jedoch bislang noch offen. Unterdessen drängt aber auch die Zeit, denn bis Ende Juli 2026 müssten eigentlich laut FCC über 1.600 Satelliten aktiv sein, ein Ziel, das nach aktuellem Stand kaum erreichbar scheint.

Mit Amazon Leo positioniert sich der Konzern klar gegen Starlink von SpaceX, setzt aber stärker auf Integration statt reinen Endkundendienst. Verbindungen in die AWS-Cloud, etwa über Direct to AWS, sollen Unternehmen eine nahtlose Anbindung an bestehende Workloads bieten und könnten langfristig sogar Teil größerer Prime- oder AWS-Pakete werden. Amazon Leo ist damit weniger ein klassisches Satelliteninternet, sondern eher als strategisches Infrastrukturprojekt zu werten.



(Bild: Amazon)
Datum:
26.11.2025, 00:05 Uhr
Autor:
Stefan Kröll
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