Affinity-Apps werden kostenlos – doch zu welchem Preis?
Canva hat seine Produktstrategie grundlegend überarbeitet und präsentiert die neue Visual Suite, eine zentrale Plattform, die Design, Video, E-Mail, Formulare und sogar Code-Erstellung unter einem Dach vereint. Zugleich wurde die bekannte Affinity-Software vollständig in die Plattform integriert und steht künftig dauerhaft kostenlos zur Verfügung. Affinity Designer, Photo und Publisher sind nun in einer zentralen Affinity-App zusammengeführt und sowohl mit Canva verknüpft, sodass Projekte nahtlos zwischen beiden Umgebungen bearbeitet werden können.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Integration künstlicher Intelligenz, Canva spricht von einem eigenen Design-Modell, das Layouts automatisch optimiert und über den Assistenten Ask @Canva gestalterische Vorschläge liefert. Viele dieser Funktionen sind allerdings an ein kostenpflichtiges KI-Abo gebunden – ein Punkt, der in der Community für Diskussion sorgt.
Gemischte Nutzerreaktionen
Die ersten Reaktionen auf die Neuausrichtung sind zwiespältig. Positiv hervorgehoben werden die Geschwindigkeit, die intuitive Bedienung und natürlich der nun kostenlose Zugang zu den Affinity-Apps. Viele sehen darin eine starke Alternative zu Adobe, insbesondere für kleine Teams und Start-ups.
Kritisch äußern sich jedoch Nutzer, die einen „Haken“ hinter der Gratisstrategie vermuten: Ein Canva-Konto ist nämlich Pflicht und wer auf KI-Funktionen zugreifen will, landet schnell im Abo-Modell. Zudem empfinden einige das neue All-in-One-Konzept als überladen und bemängeln, dass bestimmte Werkzeuge aus früheren Versionen nun zukünftig hinter der KI-Paywall verschwinden könnten. Auch die Leistung der neuen KI-Tools, die auf der zugekauften Plattform Leonardo.ai basieren, überzeugt nicht alle, vor allem im Vergleich zu Adobes Lösungen.
