Honey-Skandal: Neue Recherche enthüllt weitere unbequeme Details

Die bekannte und umstrittene Browser-Erweiterung Honey wird seit Jahren als harmloses Tool beworben, das beim Online-Shopping automatisch die besten Rabattcodes findet. Millionen Nutzer haben die Erweiterung installiert, oftmals auf Empfehlung großer Influencer. Doch eine umfassende neue Untersuchung des YouTubers „MegaLag“ zeichnet ein völlig anderes Bild. Hinter dem Spar-Versprechen verbirgt sich ein Geschäftsmodell, das Verbrauchern, Creatorn und insbesondere kleinen Online-Händlern schaden kann.

Wie Honey sich zwischen Kunde und Händler drängt

Im Kern funktioniert Honey, indem es sich beim Checkout in den Kaufprozess einklinkt. Was für Nutzer nach einer simplen Coupon-Suche aussieht, ist technisch häufig jedoch ein Affiliate-Eingriff, konkret setzt Honey im Hintergrund eigene Tracking-Cookies, um sich Provisionen für Verkäufe zu sichern, selbst dann wenn der Kauf ursprünglich durch eine anderen Marktteilnehmer (Influencer, Newsletter, etc.) ausgelöst wurde.

Besonders problematisch ist dabei, dass Honey, laut der MegaLag-Recherche, diese Provisionen auch bei Verkäufen beansprucht, bei denen es faktisch keinen Mehrwert geliefert hat. Für Creator bedeutet dies oftmals, dass verdiente Affiliate-Einnahmen verschwinden und das zusätzliche Kosten ohne Gegenleistung für Händler anfallen.

Hunderttausende Shops – oft ohne Zustimmung

Honey spricht öffentlich von rund 30.000 unterstützten Shops. Interne Daten zeigen laut MegLag jedoch, dass die Erweiterung tatsächlich auf über 180.000 Online-Shops zugreift. Der Großteil davon hat offenbar niemals aktiv mit Honey kooperiert. Viele Händler berichten zudem, dass private oder strategisch eingesetzte Rabattcodes plötzlich öffentlich verfügbar waren, so also auch Newsletter-Codes, VIP-Rabatte oder sogar interne Mitarbeiter-Gutscheine. Dies kommt unter anderem daruch zustande, dass das Honey-Plugin den Checkout-Prozess bei Onlineshops überwacht und eventuell eingegebene Rabattcodes auch an die Honey-Server zurückübermittelt.

Honey profitiert auf Kosten aller anderen

Was einst als kostenloser Sparhelfer begann, entpuppt sich laut MegaLags Recherche als hochgradig problematisches System. Honey profitiert hierbei auf mehreren Ebenen gleichzeitig, zum einen durch die direkten Affiliate-Provisionen, zum anderen aber auch durch Daten und durch den Druck auf Händler. Besonders kleine Unternehmen, unabhängige Creator und uninformierte Nutzer zahlen hier also hauptsächlich den Preis. Laut MegaLag soll in Zukunft noch ein weiteres Video zur umstrittenen Honey-Browsererweiterung geplant sein, das zusätzliche Details aufdecken soll.



Das Honey-Plugin im Google Chrome Web Store. (Bild: Xgadget.de)
Datum:
23.12.2025, 00:29 Uhr
Autor:
Stefan Kröll
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