Steam Deck vs. Nintendo Switch 2: Der portable Gaming-Vergleich

Seit dem Erscheinen der Nintendo Switch 2 am 5. Juni 2025 kämpft sie direkt mit Valve’s Steam Deck um die Gunst der Spieler. Beide Geräte ermöglichen mobiles Gaming, sprechen aber unterschiedliche Zielgruppen an: Das Steam Deck ist im Grunde ein kompakter PC mit offener Plattform, die Switch 2 setzt hingegen auf Nintendos bewährtes, geschlossenes Ökosystem. In diesem Vergleich betrachten wir zentrale Aspekte wie Display, Leistung, Spielebibliothek, Bedienung, Akku und Extras – objektiv und auf Augenhöhe. Dabei stützen wir uns auf technische Daten und aktuelle Tests sowie Herstellerangaben.

Display und Grafik

Blickt man auf die Bildschirme, hat die Switch 2 auf dem Papier die Nase vorn. Der 7,9 Zoll große Bildschirm der Switch 2 bietet Full-HD-Auflösung (1920×1080) und eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz mit HDR10- und VRR-Unterstützung. Das Steam Deck (Standard-LCD) kommt hingegen nur auf 7 Zoll bei 1280×800 Pixeln und 60 Hz. In der Praxis sorgt der größere, hochauflösende Bildschirm der Switch 2 für ein schärferes und flüssigeres Bild, insbesondere bei schnellen Bewegungen in Spielen, wenn 120 Hz genutzt werden können. Allerdings sind echte HDR-Effekte aufgrund von limitiertem Kontrast und Helligkeit beider Displays nur moderat. Tests zeigen zudem, dass das Switch-2-Panel mit etwa 30 ms Reaktionszeit etwas träger ist als das des Steam Deck (~20 ms), was bei schnellen Kameraschwenks zu leichte Nachzieh-Effekten führen kann.

Beide Handhelds setzen auf LCD-Technologie (wobei es beim Steam-Deck optional auch eine teurere OLED-Option gibt). Praktisch heißt das: Wenn man unterwegs spielt, hat man es mit recht großformatigen Displays zu tun, die zu besseren Spielen beitragen. Die Switch 2 hat dabei Vorteile bei Bildqualität und Reaktionsvermögen, gerade durch die hohen Hz-Zahlen und HDR, während das Steam Deck mit seiner kleineren Auflösung und niedrigeren Bildrate hier leichte Nachteile hat. Die Wahl hängt hier vom eigenen Sehvermögen und Spielebedarf ab, insgesamt erhält die Switch 2 für das Display allerdings leicht bessere Noten.

Leistung und Hardware

Unter der Haube verfolgen beide Geräte unterschiedliche technische Ansätze. Das Steam Deck enthält eine AMD-APU (Zen-2-CPU + RDNA2-GPU) mit insgesamt 16 GB Arbeitsspeicher. Diese Hardware ist auf vielseitige PC-Grafik ausgelegt und kann viele Triple-A-Titel in niedriger Auflösung flüssig darstellen – allerdings meist nur bei deutlich reduzierten Grafikdetails und erhöhtem Energiebedarf. Optionale Features wie Übertakten oder manuelle Framerate-Begrenzung bietet das Steam Deck über sein OS. Bei grafisch aufwendigen Spielen hilft AMDs FSR-Upscaling um die Performance zu erhöhen. Verbrauchsmessungen zeigen dabei rund 24–25 W, teils bis 28 W Leistungsaufnahme bei aktiven Spielen wie Cyberpunk 2077.

Die Switch 2 dagegen setzt auf einen maßgeschneiderten Nvidia-Chip (T239, ARM-Architektur) mit 12 GB RAM, dieser effiziente-Chip sorgt auch dafür, dass die Switch 2 im mobilem Einsatz mit gerade einmal 9 W auskommt (handheld-Modus), selbst im Dockbetrieb bleibt sie mit etwa 15–19 W spürbar effizienter als das Steam Deck. Nintendo verspricht zudem Bildraten von bis zu 120 FPS im Handheld-Modus und 60 FPS in 4K beim Andocken. Zudem unterstützt die Konsole DLSS (Nvidias Upscaling) und sogar Raytracing. Damit könnte die Switch 2 in einigen Szenarien besonders bei nativer Grafik sehr schnell sein und auch teilweise grafische Vorteile gegenüber dem Deck erzielen.

Spieleangebot und Software

Die Wahl der Plattform wird für viele durch das Spieleangebot bestimmt. Das Steam Deck ermöglicht Zugriff auf die riesige Steam-Bibliothek (PC-Spiele, auch Indie und große Franchises). Valve selbst prüft jedes Spiel auf Deck-Kompatibilität, und dank des offenen Systems können Nutzer zudem eigene Launcher installieren oder Emulatoren sowie Cloud-Gaming nutzen. Das Steam Deck richtet sich daher vor allem an versierte Spieler, die gerne ausprobieren, basteln oder auch PC-exklusive Spiele unterwegs zocken und von günstigen Steam-Sales profitieren wollen. Ein weiterer Vorteil: Das Steam Deck enthält direkt einen vorinstallierten Browser, somit ideal für Browser-basierte Spiele, Streaming-Dienste oder Online-Casinos die Freispiele ohne Einzahlung bieten.

Die Nintendo Switch 2 hingegen bietet keinen Internetbrowser dafür allerdings Nintendo exklusive Spiele: Neue Titel wie „Mario Kart World“, „Zelda“ und Co. laufen exklusiv nur hier. Dank Abwärtskompatibilität lassen sich auch viele ältere Switch-1-Spiele und sogar Klassiker (SNES, N64, GameCube, GBA) darauf spielen. Das System ist bewusst simpel: Die Oberfläche ist einfach und geschlossen gehalten. Das hat Vorteile in Stabilität und Nutzerfreundlichkeit, aber weniger Anpassungsfreiheit. Man erhält die neuesten Nintendo-Exclusives und eine optimierte Spielerfahrung, aber abseits dieser Spiele ist das Angebot begrenzt, auch der Preis pro Spiel ist bei der Nintendo Konsole in der Regel deutlich höher.

Bedienung und Ergonomie

Beide Handhelds setzen auf ein ähnliches Grunddesign: Steuerkreuze, Analogsticks und Buttons umrahmen das Display. Bei der Switch 2 sind die Joy-Con-Controller (links/rechts) abnehmbar, das erlaubt verschiedene Spielweisen (z. B. Tischmodus mit Kickstand). Außerdem gibt es einen dedizierten Mausmodus, bei dem man einen Cursor über die abzunehmenden Joy-Cons steuern kann. Allerdings verzichtet Nintendo auch bei der neuen Version auf Hall-Effekt-Sticks, das bekannte Stick-Drift-Problem könnte also weiterhin auftreten. Die kompakte Bauweise und das geringe Gewicht von nur 534 Gramm machen sie sehr handlich, längeres Spielen ist somit weniger ermüdend als beim Deck.

Das Steam Deck ist dagegen massiv und etwas klobig aufgebaut, mit ca. 669 Gramm ist es zudem deutlich schwerer. Alle Steuerknöpfe sind fest im Gehäuse verbaut, Valve setzt zusätzlich auch Trackpads auf jeder Seite ein, mit denen man Maus optimierte Spiele besser bedienen kann. Diese innovativen Pads erleichtern das Zielen und Navigieren im Desktop-ähnlichen SteamOS. Die Ergonomie ist insgesamt robust, dafür müssen Spieler mehr Gewicht tragen.

Akku und Mobilität

Im Bereich Mobilität schneiden beide Geräte ähnlich ab und leider auch nicht besonders hervorragend. Beide haben relativ kleine Akkus mit einer Kapazität von etwa 5.200 mAh, was zwar für gelegentliches Spielen reicht, im Dauereinsatz aber begrenzt ist. In Tests hält man bei aktuellen 3D-Spielen meist nur etwa 2 bis 6 Stunden durch. Dabei variieren die Zeiten stark mit Spiel- und Systemeinstellungen (niedrigere Grafikeinstellungen oder leisere Displays verlängern die Laufzeit). Für reines 2D- oder Indie-Gameplay sind auch mal 6 bis 8 Stunden drin, bei anspruchsvollen 3D-Titeln kann schon nach knapp zwei Stunden Schluss sein.

Für unterwegs bedeutet das: Längere Reisen erfordern Ladepausen. Beide Hersteller bieten Netzteile mit USB-C an, und Powerbanks können zur Not nachhelfen. Da beide Akkus ähnlich groß sind, gibt es hier keinen klaren Sieger. Ein positiver Punkt: Beim Laden kann man etwa am Flughafen, im Zug oder Auto weiterspielen. Insgesamt bleibt die Akkulaufzeit aber die größte Schwäche beider Handhelds – hier ist also noch viel Raum für Verbesserungen.

Anschlüsse und Extras

Beide Konsolen bieten moderne Anschlussmöglichkeiten, die Nintendo Switch 2 verfügt über zwei USB-C-Ports, einen HDMI-Ausgang (über das Dock) und einen MicroSD-Express-Kartenslot. Der HDMI-Anschluss (im Dock) erlaubt das Andocken an einen Fernseher oder Monitor in bis zu 4K-Auflösung. Das mitgelieferte Dock nutzt denselben Standard wie die alte Switch. Zusätzlich gibt es einen 3,5mm-Kopfhöreranschluss. Die Valve Steam Deck bringt einen USB-C-Port mit DisplayPort-1.4-Unterstützung, ebenfalls einen microSD-Slot und 3,5mm-Klinke mit.

Die Switch 2 fährt man über das bekannte Nintendo-Dock in den Fernseher-Modus, das Deck lässt sich über USB-C koppeln. Generell hat die Switch 2 etwas mehr Anschluss-Flexibilität im Handheld-Betrieb (zwei USB-C), während das Steam Deck durch seine PC-Herkunft offener für Modding und Peripherie ist.

Fazit

Steam Deck und Nintendo Switch 2 verfolgen unterschiedliche Philosophien und sprechen daher verschiedene Spielertypen an. Das Steam Deck hat dabei seine Stärken in Offenheit und Vielseitigkeit, schließlich ist es quasi ein tragbarer PC mit riesigem Softwareangebot, anpassbarer Hardware (Upgrades, Mods) und nützlichen Funktionen wie Tracking-Pads und Cloud-Streaming. Für technisch versierte Gamer, die viele PC-Spiele unterwegs spielen wollen, ist es ideal – solange man Kompatibilitätsprobleme einkalkuliert und auch mit dem höheren Gewicht zurechtkommt.

Die Switch 2 punktet dagegen mit benutzerfreundlichem Ökosystem und exklusiven Spielen: Das hochauflösende 120 Hz-Display, abnehmbare Joy-Cons, Kickstand und Nintendos beliebte Franchises (Mario, Zelda, Pokémon u. v. m.) sorgen für ein rundes Paket. Sie ist leichter, ergonomischer und einfach in der Bedienung, allerdings behält man wenig Spielraum für technische Feinjustierung oder Drittsoftware. Wer ausschließlich Nintendo-Klassiker mag, greift zur Switch 2, wer ein PC-Spielerlebnis sucht, schätzt das offene Steam Deck. Beide Geräte erhielten in den meisten Testberichten die Note „gut“.



Valve Steam Deck gegen Nintendo Switch 2 - Welches portable Gaming-Gerät ist besser? (Bild: Valve - Nintendo - Collage: Xgagdet.de)
Datum:
26.07.2025, 00:03 Uhr
Autor:
Stefan Kröll
Comments:
Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* gesponserter Link
Blogverzeichnis - Bloggerei.de