DeepSeek-App: Berliner Datenschutzbehörde fordert Sperrung
Die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit hat die beliebte KI-App „DeepSeek“ wegen Datenschutzbedenken als rechtswidrigen Inhalt gemeldet. Apple und Google wurden deshalb aufgefordert, den Fall zu prüfen und die App gegebenenfalls aus ihren Stores in Deutschland zu entfernen.
Kern des Problems ist die Übermittlung sensibler Nutzerdaten – etwa Texteingaben, Chatverläufe und Standortinformationen – an Server in China. Die Datenschutzbehörde sieht darin einen klaren Verstoß gegen Artikel 46 Absatz 1 der DSGVO, der besondere Schutzmaßnahmen bei Datenübermittlungen in Drittstaaten wie China verlangt.
Laut Meike Kamp, der Berliner Datenschutzbeauftragten, konnte DeepSeek nicht belegen, dass dort ein mit EU-Standards vergleichbares Datenschutzniveau herrscht. Insbesondere kritisiert die Behörde, dass chinesische Behörden weitreichenden Zugriff auf die Daten hätten und Nutzer kaum rechtliche Möglichkeiten hätten, sich dagegen zu wehren.
Bereits im Mai wurde DeepSeek aufgefordert, entweder den Dienst einzustellen oder datenschutzkonform zu gestalten. Da keine ausreichende Reaktion erfolgte, wurden nun Apple und Google eingeschaltet. Beide Unternehmen müssen nun kurzfristig entscheiden, ob sie die App aus ihren Stores entfernen.
Komplett verzichten müssen Nutzer aus Deutschland wohl tortzdem nicht auf DeepSeek: Zum einen kann das eigentliche DeepSeek-LLM oftmals auch in anderen KI-App’s verwendet werden, zum anderen ist ein direkter Zugriff über die offizielle DeepSeek-Homepage natürlich weiterhin möglich und man könnte den Dienst dann als normale Web-App weiternutzen.