Seagate deckt Fälscherwerkstatt in Malaysia auf
Wir hatten Anfang des Jahres bereits über den groß angelegten Betrug mit angeblich neuen Seagate-Festplatten berichtet, die sich als gebrauchte Laufwerke aus dem Chia-Mining herausstellten. Nun gibt es allerdigns neue Entwicklungen, da Seagate und malaysische Behörden eine Fälscherwerkstatt nahe Kuala Lumpur ausgehoben haben, in der gebrauchte Festplatten nicht nur optisch aufgearbeitet, sondern auch technisch manipuliert und als Neuware verkauft wurden.
Die Ermittler stellten fast 700 Festplatten von Seagate, Toshiba und Western Digital sicher. In der Werkstatt wurden nicht nur die sogenannten SMART-Werte zurückgesetzt, sondern auch Labels ausgetauscht, Verpackungen erneuert und die Laufwerke über Plattformen wie Shopee und Lazada verkauft.
Nach Angaben von Seagate stammen viele der Laufwerke ursprünglich aus China und wurden teilweise illegal aufgewertet, etwa indem günstigere Desktop-Modelle zu teureren Überwachungslaufwerken umdeklariert wurden. Die festgenommenen Arbeiter dürften dabei nur das unterste Glied einer größeren kriminellen Kette sein.
Seagate will künftig mit einem verschärften Partnerprogramm verhindern, dass solche Fälschungen in den Handel gelangen. Händler, die offiziell mit Seagate zusammenarbeiten, müssen ihre Ware ausschließlich von autorisierten Distributoren beziehen.
Auch wenn durch die Razzia ein wichtiger Schlag gegen die Betrüger gelang, gehen wir davon aus, dass dies nur ein Teil eines weit verzweigten Netzwerks war. Käufer sollten weiterhin skeptisch sein, besonders bei Angeboten, die deutlich günstiger sind als der übliche Marktpreis.
Letzte Aktualisierung am 16.08.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API