Golem.de erntet nach Relaunch starke Kritik
Eigentlich sollte der Relaunch von Golem.de frischen Wind bringen, doch die bisherige Kritik im Forum lässt nichts Gutes erahnen. Zahlreiche Nutzer zeigen sich von der Designänderung enttäuscht, während andere sogar grundlegende Website-Funktionen vermissen – diese sollen jedoch erst durch spätere Updates nachgereicht werden, wobei ein genauer Zeitplan bislang nicht kommuniziert wurde.
Falsche Werbeversprechen bei zahlenden Kunden
Besonders kritisch dürfte die überhastete Designumstellung den Kunden des „Golem PUR“-Abomodells aufstoßen. Auf der Website wird nach wie vor mit einem „Dark Mode“ sowie „mehrseitigen Artikeln auf einer Seite“ geworben, beides Funktionen, die aktuell durch den Relaunch nicht mehr verfügbar sind und erst später wieder aktiviert werden sollen.
Das ist nicht nur ärgerlich, sondern rechtlich bedenklich: Mit Funktionen zu werben, die zahlende Kunden nicht nutzen können, stellt eine irreführende Werbung dar. Abonnenten zahlen für beworbene Features, die faktisch, zum derzeitigen Zeitpunkt, nicht mehr existieren, ein Zustand, der schnellstmöglich korrigiert werden müsste.
Grundfunktionen außer Gefecht gesetzt
Auch bei elementaren Funktionen einer Nachrichten-Website müssen Nutzer derzeit mit erheblichen Einschränkungen leben. So fehlt beispielsweise ein direkt zugängliches Suchfeld in der Navigationsleiste, um gezielt nach bestimmten Artikeln suchen zu können, eine Grundfunktion, die bei einem professionellen Tech-Portal eigentlich selbstverständlich sein sollte.
Inkonsequente Design-Umsetzung
Die neue Schriftart wird im Forum ebenfalls vielfach kritisiert, diese sei zu groß, zu unruhig, die Lesbarkeit leide erheblich. Manche Nutzer halten das Ganze gar für einen „Aprilscherz“. Auch die neue Navigation und vergrößerte Abstände stoßen auf Unmut, da sie nutzbaren Platz wegnehmen und die Lesefreundlichkeit durch große Weißflächen (offensichtlich für Bannerwerbung vorgesehen) verschlechtern.
Hinzu kommen zahlreiche Darstellungsfehler auf Desktop- und Mobilgeräten sowie ein enormer Bandbreitenbedarf durch bislang fehlende Bildkomprimierung und viele eingebundene Werbescripte, technische Mängel, die bei einem IT-Portal besonders peinlich wirken.
Zusätzlich wird die inkonsequente Umsetzung bemängelt: Während die Hauptseite bereits das neue Design erhielt, läuft das Forum vorerst weiterhin mit dem alten Layout.
Fazit: Verpasste Chance
Fraglich bleibt, warum sich die Redaktion von Golem.de zu einem solch überstürzten Relaunch hinreißen ließ. Viele der kritisierten Fehler hätten sich problemlos im Vorfeld durch ausreichende Tests beheben lassen. Besonders das Bewerben nicht verfügbarer Funktionen bei zahlungspflichtigen Nutzern ist mehr als nur ein technisches Versäumnis, es untergräbt schlicht das Vertrauen der Community und könnte sogar im schlimmsten Fall auch rechtliche Konsequenzen haben. Ein Relaunch sollte Verbesserungen bringen, nicht bestehende Funktionen temporär außer Kraft setzen. Golem.de hat hier eine wichtige Lektion in Projektmanagement verpasst.
Schreibt uns gerne auch eure Meinung zum Golem.de Relaunch in unsere Kommentarspalte.
